Albträume – wenn in der Nacht der Horror kommt

Simone I 15.06.2025

Immer wieder mitten in der Nacht aufwachen – schweißgebadet, mit Herzklopfen und dem Gefühl, gerade etwas Schreckliches erlebt zu haben?

Albträume können uns tief verunsichern, unseren Schlaf rauben und Spuren im Alltag hinterlassen.

Albträume: Warum sie entstehen und wie du sie loswerden kannst

Albträume – allein das Wort kann schon ein flaues Gefühl im Magen auslösen. Und doch gehören sie für viele Menschen zum Alltag. Vielleicht wachst auch du manchmal schweißgebadet auf, erinnerst dich an jedes Detail des Traums und brauchst eine Weile, um dich wieder sicher zu fühlen. In diesem Artikel erfährst du, was Albträume eigentlich sind, warum sie entstehen und welche wirksame Methode du selbst anwenden kannst, um sie zu bewältigen.

Was sind Albträume überhaupt?

Albträume sind Träume, die mit intensiven negativen Gefühlen einhergehen – Angst, Ekel, Trauer oder Wut. Sie treten häufig in der zweiten Nachthälfte auf, also genau dann, wenn unser Gehirn besonders aktiv träumt. Was viele nicht wissen: Albträume unterscheiden sich deutlich vom sogenannten Nachtschreck.

Während wir uns an Albträume meist sehr gut erinnern können, ist der Nachtschreck – der vor allem bei Kindern in der ersten Nachthälfte auftritt – von unkontrolliertem Schreien, „um sich schlagen“ und einer völligen Erinnerungslücke geprägt.

Typische Inhalte von Albträumen:

  • Verfolgung

  • Sturz ins Bodenlose

  • Verletzungen

  • Tod – der eigene oder der geliebter Menschen

Wie häufig kommen Albträume vor?

Was oft unterschätzt wird: Albträume sind keine Seltenheit – weder bei Kindern noch bei Erwachsenen.

  • 5 % der Kinder zwischen 6 und 10 Jahren erleben mindestens einmal pro Woche einen Albtraum.

  • Auch bei Erwachsenen berichten etwa 5 % über regelmäßige Albträume – erstaunlich viele, oder?

Warum entstehen Albträume?

Die Ursachen von Albträumen sind vielschichtig:

1. Genetische Veranlagung

Wenn du Albträume hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es in deiner Familie noch jemanden gibt, der sie kennt. Die Forschung spricht hier von einer „dünnen Grenze“: Menschen mit Albträumen sind oft besonders empathisch, sensibel, kreativ – aber auch anfälliger für Stress.

2. Stress

Was für andere wie ein normaler Arbeitstag wirkt, kann für Menschen mit einer „dünnen Grenze“ bereits eine enorme Belastung darstellen. Chronischer Stress ist einer der häufigsten Auslöser für Albträume.

3. Traumatische Erfahrungen

Missbrauch, Misshandlung, Krieg – Erlebnisse dieser Art hinterlassen oft tiefe Spuren im Unterbewusstsein und können zu wiederkehrenden Albträumen führen. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, besonders wenn eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) im Raum steht.

4. Psychische Erkrankungen und Medikamente

Auch Depressionen oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können Albträume begünstigen. In diesen Fällen gilt: Nicht der Albtraum an sich, sondern die zugrundeliegende Ursache, muss behandelt werden.

Angst vor der Angst

Viele Betroffene entwickeln im Laufe der Zeit nicht nur Angst vor dem Einschlafen, sondern auch eine regelrechte Angst vor der Angst im Traum. Das kann so weit gehen, dass sich eine Angststörung entwickelt – mit massiven Auswirkungen im Alltag.

Was du gegen Albträume tun kannst – die 3 Schritte Methode

Die gute Nachricht: Du kannst etwas dagegen machen, ohne gleich in eine Therapie zu müssen.

Aus der Angsttherapie wissen wir: Vermeidung verschlimmert das Problem. Und was machen wir oft nach einem Albtraum? Genau – wir wischen ihn weg und sagen uns: „War ja nur ein Traum.“ Doch das hilft leider nicht weiter.

3 Schritte gegen Albträume

Diese Methode stammt aus der Psychotherapie und ist so aufgebaut, dass du sie selbst anwenden kannst:

1. Konfrontation

Stell dich deinem Albtraum. Schreib ihn auf. So detailliert wie möglich. Je genauer du dich erinnerst, desto wirksamer wird der nächste Schritt.

2. Veränderung

Verändere den Albtraum bewusst. Was wäre, wenn du plötzlich fliegen könntest? Wenn Hilfe käme? Wenn du die Situation stoppen könntest? Gestalte ein neues Ende, in dem du dich sicher und stark fühlst.

3. Wiederholung

Lies dir deinen neuen Traum mehrmals durch – am besten täglich, kurz vor dem Schlafengehen. So lernt dein Gehirn, neue Wege zu gehen. Du übernimmst die Kontrolle.

Fazit: Albträume sind behandelbar

Albträume sind mehr als nur „schlechte Träume“. Sie zeigen, dass dein System überlastet ist oder etwas aufarbeitet. Doch das bedeutet nicht, dass du sie einfach ertragen musst. Mit der richtigen Methode kannst du selbst aktiv werden und lernen, sicherer mit ihnen umzugehen.

💡 Wenn du das Gefühl hast, alleine nicht weiterzukommen, suche dir Unterstützung. Du musst da nicht durch – schon gar nicht jede Nacht.

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